Die Eifelsteig-Wanderstation Roetgen

Seit Anfang Juni 2009 ist die neu erbaute Wander- und TouristenInfo Station Roetgen geöffnet. Sie ist Startpunkt für die zweite Etappe des Eifelsteigs bis Monschau. Die Eröffnung wurde gebührend gefeiert.

 

Die Eifelsteig-Wanderstation Roetgen

 

Bemerkung:
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Manuskript RadioFeature:

Die Eifelsteig-Wanderstation Roetgen


Musik (Live-Musik der Roetgener Musikvereinigung) Aufblenden. Unterlegen. Stehen lassen. Im nächsten O-Ton abblenden.

Sprecher   29“
Zur feierlichen Eröffnung der Roetgener Wanderstation am Eifelsteig spielt die Roetgener Musikvereinigung auf. Der Eifelsteig hat eine Länge von Dreihundertdreizehn Kilometer; startet in Kornelimünster und endet in Trier. Insgesamt Fünfzehn Etappen. In Roetgen endet die erste Etappe und die Zweite beginnt. Genau an diesem Punkt steht jetzt die neue Wanderstation. Sie ist ein längliches Gebäude mit vielen Fenstern und steht am Rande des alten historischen Pferdeweihers.
Die Architektin Ute Frauenkron-Klinkhammer hat die Station entworfen.

O-Ton: Ute Frauenkorn-Klinkhammer   46“
Die Architektur ist etwas angepasst an die Architektur der Nationalparkinformationseinrichtungen. Und zwar wird in all diesen Einrichtungen die rotkernige Buche als Hauptmaterial verwendet, weil sie im Nationalpark Eifel zuhause ist. Sie bekommt erst dann ihren typischen Rotkern, wenn sie hundertdreißig bis hundertvierzig Jahre in Ruhe altern kann. Ansonsten ist das Gebäude aus natürlichen Baustoffen der Eifel geschaffen worden. Das heißt wir haben eine massive Holzklettbauweise. Wir haben einen Bruchsteinfußboden; einen bruchsteingemauerten Kamin, in dem der Wanderer sich auch sein Feuer stochen kann; sich aufwärmen kann. Die Farbgestaltung ist in Anlehnung an eine denkmalpflegerische Farbe - an dieses Ochsenblutrot.

Sprecher   2“
Der Wanderer, der hier rastet, kann sich ...

O-Ton: Ute Frauenkorn-Klinkhammer   12“ 
… unkompliziert, mit seinen Wanderklamotten, mit schmutzigen Schuhen, mit  regennasser Kleidung hier einkehren. Er kann sich trocknen; er kann die Schuhe säubern. Er kann sich aufwärmen. Er soll sich wohlfühlen.

Sprecher   8“
Die Wanderstation in Roetgen ist von grossem symbolischen Wert. Bernd Gentges, Vize-Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgien.

O-Ton: Bernd Gentges   18“
Diese Station verbindet durch die Grenzlage. Die Grenzen sind ja gottseidank nichts Trennendes mehr, sondern sind Brücken geworden. Ich sehe hier vor allem in dieser Lage den großen Vorteil, daß die Station an einer Wanderstrecke liegt.

Sprecher   5“
Der Eifelsteig liegt hier gewissermassen direkt neben der heute stillgelegten Bahnstecke, nämlich …

O-Ton: Bernd Gentges   33“
… an der zukünftigen Radfahrstrecke. Wir haben eigentlich beschlossen, sie Vennbahn-Radweg zu nennen in Zukunft. Die Tatsache, das hier entlang dieser Strecke ein solches Objekt entstanden ist, ist für mich äußerst ermutigend. Wenn wir diesen Radwanderweg fertiggestellt haben zwischen Aachen; über Roetgen; Monschau bis zur luxemburgischen Grenze; zum Prümer Land bis Trier herunter, dann wird an dieser Strecke Enormes geschehen. Es wird also sehr Vieles gebaut werden, was für den Touristen dann die Attraktivität der Strecke erhöhen wird.

Sprecher   5“
Und dann gibt es da noch die sogenannte Ravel-Route. Auch sie führt direkt an der Wanderstation vorbei.

O-Ton: Bernd Gentges   28“
Eine Strecke, die meistens auf einer Radfahrstrecke, die meistens auf stillgelegten Eisenbahntrassen gebaut wird. Und wir haben ja diese Vennbahntrasse stillgelegt. Sie wird auch abgebaut werden. Wir haben also die Möglichkeit, hundertfünfzig Kilometer durch eine Mittelgebirgslandschaft Eifel – Ardennen zu fahren, mit dem Fahrrad; unter den gleichen Bedingungen wie entlang eines Flusses. Das ist eine Chance; die durften wir uns nicht entgehen lassen.

Sprecher   11“
Ravel-Route, Vennbahn-Radweg, Eifelsteig. Neue Ideen, die zum Teil über ehemalige Nationalgrenzen führen und Beispiele für ein Europa ohne Grenzen sind. Bernd Gentges.

O-Ton: Bernd Gentges   8“
Dieser Radwanderweg und dieser Eifelsteig, der hier vorbei kommt, sind
per se völkerverbindend.

Musik (Live-Musik der Roetgener Musikvereinigung) Aufblenden. Unterlegen. Stehen lassen. Im nächsten O-Ton abblenden.

Sprecher   8“
Eine Etappe des Eifelsteigs führt durch den Nationalpark Eifel. Malte Wetzel vom Nationalparkforstamt Eifel spannt auch deshalb einen Bogen.

O-Ton: Malte Wetzel   27“
Wer hier als Eifelsteigwanderer rastet, einfach 'mal die Füsse hochlegt oder sich auch am Feuer aufwärmt, wandert zwei Tage später schon durch den Nationalpark Eifel. Im angeschlossenen Nationalpark-Infopunkt können sich die Wanderer über den Nationalpark, über die Region informieren. Gerade die Einheit aus Nationalpark-Infopunkt und Wander-Raststation ist – denke ich – eine ganz hervorragende Kombination, die der Vernetzung des Nationalparks mit der Region dient.

Sprecher   10“
Die örtlichen Kirchen segnen neue Gebäude ein. Diese religiöse Zeremonie wird in Roetgen von beiden christlichen Konfessionen durchgeführt. Aber Haus ist nicht gleich Haus. Pastor Köhne.

O-Ton: Pastor Köhne   18“
Da folgen wir dann der Einladung vom Bürgermeister in aller Regel im Rahmen einer solchen kleinen Feierstunde mit der Ansprache dann eben auch - öffentlich in Gebrauch zu nehmen – und zu segnen. Das macht Sinn in einer – ich sag' mal – noch weitgehend religiös geprägten Gegend.

Sprecher   15“
Die Wanderstation ist Ausdruck eines Freizeitverhaltens. Und der Segen ist nicht einfach ein Unterhaltungs-Gag. Die Menschen wandern oder fahren Rad – um sich zu erholen und um zu geniessen. Aber nicht im Sinne von 'Freizeit konsumieren'. Pfarrer Schornstein.

O-Ton: Pfarrer Schornstein   14“
Der Segen ist nicht etwas Magisches; wo ich sage 'gut – Gott hat gesegnet; jetzt kann nichts mehr passieren'; sondern es ist ein Beidseitiges. Gott schenkt uns seinen Segen, aber er verpflichtet uns auch, daß wir unsere Verantwortung für die Natur, für die Schöpfung, für uns selbst erkennen und wahrnehmen.

Sprecher   35“
Zwei Jahre Planung; Zuschüsse aus dem Projekt „Euregionale 2008“, Planungsabschluss und Baugenehmigung, Bauausführung und Umgestaltung des Umfeldes. Gesamtkosten Zweihundertdreißigtausend  Euro. Ergebnis: eine Wanderstation – 90 Quadratmeter gross; mit der Möglichkeit – touristische Angebote zu buchen. Aufenthaltsraum für fünfundzwanzig Personen, Kaminofen, Trocken- , Wasch- und Abstellbereiche, Aussenbereich und Fahrradstellplätze, sanitäre Anlagen und alles barrierefrei – also behindertengerecht. Manfred Eis, Bürgermeister von Roetgen zieht Bilanz.

O-Ton Manfred Eis   41“
Roetgen war eigentlich bisher immer die Transitstrecke, um die Touristen nach Monschau oder nach Simmerath zu bringen oder zum Nationalpark. Ich habe die Hoffnung, daß wir auch jetzt Touristen bewegen können, 'mal einen Kurzurlaub hier in der Gemeinde zu verbringen. Wenn man sagt 'Wir sind das Tor zur Eifel'; ja – durch ein Tor fährt man durch und sucht sich dann irgendwo hinterher ein Ziel. Auch unmittelbar am Tor, oder im Tor oder hinter dem Tor finden wir Punkte, Orte, Gegebenheiten wo man verweilen kann; wo man als Tourist etwas erleben kann. Denn wir haben  – denke ich doch – einiges zu bieten mit der Dreilägerbach-Talsperre, die wir jetzt in kleinen Bereichen öffnen können; oder mit dem Schwarzwildpark. Wir haben ungefähr vierzig Kilometer Wanderweg auf zweieinhalbtausend Hektar Wald.
 
Sprecher   9“
Eifelsteig, Vennbahn-Radweg und Ravel-Route. Alle führen auch durch das Roetgener Land. Der wirtschaftliche Aspekt steht neben dem Freizeitangebot. Manfred Eis.

O-Ton: Manfred Eis   36“
Die neue Wanderstation, die wir jetzt hier an einem historischen Ort gebaut haben, am Pferdeweiher unmittelbar an der Bundesstrasse – an der B zweihundertachtundfünfzig – ist für Roetgen sehr sehr wichtig; weil Roetgen ganz einfach nicht die traditionelle Touristengemeinde ist. Wir aber jetzt die Chance haben, unser touristisches Potential, was da ist, auch richtig gut den Besuchern anbieten und darstellen zu können. Dies in Verbindung mit der Wanderstation, die unmittelbar am Eifelsteig liegt, die unmittelbar – und näher geht’s nicht mehr – an der zukünftigen Ravel-Route liegt; denk ich 'mal ist eine wunderbare Ausgangsposition für die Zukunft.

Sprecher   12“
Die Station also auch mit Synergieeffekt. Der Eifelsteig bereitet quasi den Boden. Er zeigt die Richtung für neue Möglichkeiten. Auf seinen fünfzehn Etappen gibt es bisher drei Wanderstationen: In Höfen, in Einruhr und in Roetgen. Die Wanderer – ob mit Rad oder per pedes – freut's.

Weiterführende Information:

Eifelsteig

Links abgerufen Juni 2009

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